Windows Start (Win XP) |
So
bootet Windows problemlos
Das BIOSSobald
Sie auf den Power- Knopf des Rechners drücken, übernimmt zunächst
das BIOS die Regie. Welche Arbeiten es beim Start genau ausführt, hängt
vom BIOS-Typ ab, der von Motherboard zu Motherboard unterschiedlich
ist. Normalerweise führt es zunächst einen Power On Self Test
(POST) durch, der die wichtigsten Komponenten des PCs kurz überprüft. Während
des POST sucht das BIOS nach vorhandenen Plug & Play- Geräten
und gibt diese Informationen über die primäre Grafikkarte auf dem
Bildschirm aus. Weiterhin ist im BIOS geregelt, von welchem der
erkannten Laufwerke das System booten soll: von einer Festplatte,
vom Disketten- Laufwerk oder von CD. Auch diese Einstellung läßt sich
im BIOS ändern, beispielsweise um von der XP- CD zu booten und
anschließend das Betriebssystem zu installieren oder um mit einer
Startdiskette in den DOS-Modus zu booten. Windows
übernimmt
Da
das BIOS nicht weiß, welches Betriebssystem auf dem PC installiert
ist, muß es einen für alle Betriebssysteme gültigen Übergabepunkt
geben, der je nach System den nächsten Schritt einleitet. Das ist der
Master Boot Record (MBR),
der sich in einem fest definierten Bereich der Festplatte, CD oder
Diskette befindet. In ihm ist vermerkt, welches Programm als nächstes
starten soll. Bei
den älteren Windows Versionen, die noch auf DOS aufbauten, wie etwa
Windows 98 oder
ME, wird vom MBR aus zunächst die DOS Umgebung
gestartet, von der aus Windows bootet. Bei den reinen 32-Bit
Betriebssystemen Windows NT, 2000 und XP startet dagegen die Datei ntldr
über den MBR, die man auch als NT Loader bezeichnet. ntldr veranlaßt
den Prozessor zum Umschalten vom Real- Mode in den 32- Bit- Mode und
lädt die Mini-Treiber für die von Windows XP unterstützten
Dateisysteme, also
für FAT, FAT32 und NTFS.
Außerdem
liest ntldr
die Datei boot.ini aus, in der der Startvorgang von Windows XP
definiert ist. Wenn
Windows XP parallel zu einer anderen Windows- Version wie etwa Windows
98 installiert ist, ist das in der boot.ini zusammen mit den Pfaden
zu den beiden Betriebssystemen festgehalten. Die Startoptionen aus
der boot.ini zeigt Windows XP im Boot- Menü an. Die
boot.ini ist für den Startvorgang von Windows extrem wichtig. Fehlt
diese Datei oder ist sie beschädigt, kann ntldr nicht feststellen,
welche Windows- Versionen in welchen Pfaden installiert sind. Das
Betriebssystem kann in diesem Fall nicht starten. Die
boot.ini wird nicht berücksichtigt, wenn Sie Windows in den
Ruhezustand versetzt haben und wieder hochfahren wollen. In diesem
Fall sucht das Betriebssystem nach der Datei hiberfil. sys , in
der der vorherige Systemzustand gespeichert ist, und rekonstruiert
ihn. Wenn
Sie im Boot- Menü eine ältere, DOS -basierte Windows- Version
ausgewählt haben, rekonstruiert Windows den Boot- Sektor dieser
Betriebssysteme aus der Datei bootsect.dos. Lassen Sie Windows
XP starten, ruft der NT Loader das Programm ntdetect.exe auf.
Es beginnt mit der Suche nach der angeschlossenen Hardware und überprüft,
ob neue Geräte hinzugekommen oder andere weggefallen sind. Danach
lädt ntldr den Kernel von Windows XP (ntoskrnl.exe) und
den Hardware Abstraction Layer (haI.dll). Falls auf dem Rechner
mehr als ein Hardware- Profil angelegt ist, erscheint eine
Auswahlliste. Als nächstes werden alle Gerätetreiber geladen und
initialisiert, die einen Startwert von 0 aufweisen, gefolgt von den
Treibern mit dem Startwert 1. Falls
Sie Festplatten- Wartungsaufträge wie etwa eine Umstellung des
Dateisystems von FAT
auf NTFS in Auftrag gegeben haben, werden diese nun ausgeführt. Im
laufenden Betrieb von Windows ist das nicht möglich, sondern immer
erst nach einem Neustart. Windows
ist nun betriebsbereit. Es folgt die Anzeige des Anmeldebildschirms lsass.exe,
danach startet der Dienste- Manager screg.exe alle Dienste mit
dem Startwert 2. Dieser Wert weist auf einen automatischen Start hin. Sobald
Sie sich angemeldet haben, speichert das System die aktuelle
Konfiguration in dem Registry- Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/CurrentContro/Set.
Falls
vor der Anmeldung
ein Fehler angezeigt wird, können Sie über diesen
Zweig
die letzte funktionierende Konfiguration von Windows wiederherstellen.
Nach der Anmeldung ist das unmöglich. Das
Notfallmenü Falls
Windows XP einmal nicht wie gewohnt starten will oder beim Boot
Vorgang einen Fehler meldet, sollten Sie als erstes auf sein
Notfallmenü zurückgreifen. Dieses Menü erreichen Sie, während
das Menü zur Auswahl des Betriebssystems angezeigt wird, durch
Drücken
der Taste F8. Falls diese Anzeige auf Ihrem Computer nicht
erscheinen sollte, etwa weil Windows XP als einziges Betriebssystem
installiert ist, drücken Sie nach dem Verschwinden der BIOS
Meldungen ebenfalls die Taste
F8 -
zur
Not mehrmals. Sie erreichen durch
diese Aktion ein Menü mit dem Titel Erweiterte Windows-
Startoptionen. Dort wählen Sie über die Pfeiltasten verschiedene
Optionen für den Betriebssystem- Start aus: Abgesicherter
Modus: In
diesem Modus startet
Windows XP lediglich mit den wichtigsten Dateien und Treibern. Dazu
zählen der Maustreiber (Achtung: Serielle Mäuse werden nicht unterstützt!),
die Treiber für Monitor, Tastatur, Festplatten und andere
Speichermedien und der VGA-Treiber. Weiterhin werden die wichtigsten
Systemdienste geladen. Der abgesicherte Modus eignet sich
beispielsweise, um falsche SystemeinsteIlungen etwa in der Registry zu korrigieren. Sie können aber auch die Systemwiederherstellung von
Windows aufrufen und einen früheren Systemzustand rekonstruieren. Abgesicherter
Modus mit Netzwerktreibern: Entspricht
dem abgesicherten Modus, es werden jedoch zusätzlich die
Netzwerktreiber
geladen. Mit dieser Option können Sie eine Verbindung zu einem
anderen Computer im Netz herstellen oder ins Internet gehen. Abgesicherter
Modus mit Eingabeaufforderung:
Auch
diese Auswahl führt Sie in den abgesicherten Modus. Anstatt auf der
grafischen Oberfläche landen Sie jedoch bei einer Kommandozeile.
Diese Option empfiehlt sich, wenn die Systemwiederherstellung im
grafischen
Modus Startprotokollierung
aktivieren:
Bei der Auswahl dieser Option legt das Betriebssystem im Windows-
Ordner eine Datei mit Namen NTBTLOG. TXT an, in der es festhält,
welche Treiber beim Start geladen oder nicht geladen wurden. VGA-Modus
aktivieren:
Falls lediglich der Grafiktreiber
nicht funktioniert, wählen Sie diese Option aus. Windows startet
dann mit dem Standard- VGA-Treiber, der mit allen heutigen Grafikkarten
zusammenarbeitet. Abgesehen davon verläuft der Startvorgang normal. Letzte
als funktionierend bekannte Konfiguration:
Bei Auswahl dieser Startoption ersetzt Windows den Registry- Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/Current-ControlSet
durch
die Version, die beim letzten Hochfahren
des Systems gespeichert wurde. Haben Sie etwa einen Treiber
installiert, und Windows will anschließend nicht mehr normal
starten, verwenden Sie diese Option. Verzeichnisdienstwiederherstellung
(Windows-Domänencontroller):
Diese Option ist nur für die Server- Betriebssysteme Windows
2000
Server
und Windows Server 2003
interessant. In Windows XP Horne und Professional ist sie überflüssig.
Sie können mit dieser Auswahl auf einem Server den Ordner SYSVOL
und den Verzeichnisdienst Active Directory wiederherstellen. Debugmodus:
In diesem Modus sendet Windows
beim Start über ein serielles Kabel Informationen über den
Startvorgang an einen anderen Computer. Windows
normal starten:
Der Standard Start
des Betriebssystems. Neustarten
Leitet einen Neustart ein. Zum
Betriebssystemauswahlmenü zurückkehren:
Kehrt zum Menü zurück. Autostart-Funktion Sobald
Sie sich bei Windows angemeldet haben, wird der Autostart des
Betriebssystems aktiv. Wie der Name schon sagt, lädt er automatisch
vorher definierte Anwendungen. Die
einfachste Möglichkeit zur Kontrolle der automatisch gestarteten
Programme bietet das Systemkonfigurationsprogramm. Im Register
Systemstart zeigt es sowohl die Registry- Einträge in den Schlüsseln
Run und RunServices, als auch den Inhalt der Autostart- Ordner an.
Durch einfaches Deaktivieren des Kontrollkästchens lassen sich
einzelne Programme aus dem Autostart herausnehmen. Doch Vorsicht: Die
meisten Einträge in der Registry stammen von Windows selbst und sind
für den Betrieb des Systems erforderlich. Über
das Register Dienste bietet die Systemkonfiguration einen Überblick
über die installierten Dienste, die sich an dieser Stelle auch
deaktivieren lassen. Eine bessere Kontrolle erhalten Sie über die
Computerverwaltung, die Sie am einfachsten über einen Rechtsklick auf
das lcon Arbeitsplatz und die Auswahl von Verwalten erreichen. Unter Dienste
und
Anwendungen
Dienste erscheint dann die Liste der installierten Dienste. Hilfe
bei Fehlern Wenn
Windows XP einmal nicht starten will, sollten Sie sich zunächst die mögliche
Ursache überlegen. Seit wann tritt der Fehler auf? Was
haben Sie zuvor am Betriebssystem verändert? Welche
Treiber haben Sie neu installiert? Welche
Software ist neu auf Ihrem System?
Welche
Hardware wurde neu eingebaut?
Mit
einiger Sicherheit ist das die Fehlerursache - ohne Grund verweigert
Windows nicht den Dienst. Danach
geht es an die Fehlerbeseitigung. Bauen Sie die Hardware wieder aus,
oder deinstallieren Sie den neuen Treiber oder das neue Programm. Am
besten verwenden Sie dazu das Notfallmenü und rufen von dort den
Abgesicherten
Modus auf. Deinstallieren Sie die Software über die Systemsteuerung
oder machen Sie mit der Systemwiederherstellung sämtliche Änderungen
auf einen Schlag rückgängig. Boot-Vorgang optimierenMicrosoft
bietet das kostenlose Tool "BootVis an" das den Boot-
Vorgang von Windows optimiert. Dazu analysiert es zunächst, welche
Dateien beim Start in welcher Reihenfolge geladen werden und wie
lange der Ladevorgang dauert. Anschließend verschiebt es diese Dateien
an den Rand der Festplatte und defragmentiert sie, so daß der
Zugriff beschleunigt wird. Das
Tool wurde von Microsoft zeitweise zurückgezogen. Sie finden es
jedoch an vielen Stellen im Internet. Rufen Sie eine Suchmaschine
wie www.google.de auf, und geben Sie als Suchbegriff ein. bootvis Windows
XP enthält zudem eine Boot- Optimierung, die die verwendeten
Anwendungen überwacht und registriert, welche Dateien zu einem
Programm gehören. Diese Dateien werden automatisch zusammen mit der
exe- Datei in den Speicher geladen. Zudem beschleunigt die Boot-
Optimierung den Start der Anwendungen, indem es ihre Dateien an den
Anfang der Festplatte verschiebt. Die
Logbücher zu den einzelnen Programmen liegen im Ordner \windows\prefetch
und tragen die Dateiendung .PF. Löschen Sie diese Dateien
von Zeit zu Zeit, damit Windows die Dateien neu anlegt und ältere
oder wenig verwendete Anwendungen nicht mehr berücksichtigt. Boot.ini bearbeiten:Ohne
die Datei boot.ini kann Windows XP nicht starten. Die Datei liegt
immer im Root von Laufwerk C:. Damit
sie der Explorer anzeigen kann, rufen Sie im Menü Extras die
Ordneroptionen auf, wechseln zum Register Ansicht, deaktivieren dort
die Optionen Geschützte Systemdateien ausblenden und aktivieren
Alle
Dateien und Ordner anzeigen. Anschließend laden Sie die boot.ini mit
einem Doppelklick in den Windows Editor. Ein
zweiter Weg zur boot.ini führt über das Icon für den Arbeitsplatz.
Klicken Sie es mit der rechten Maustaste an, und rufen Sie
Eigenschaften auf. Öffnen Sie das Register Erweitert und klicken sie
im Feld Starten und Wiederherstellen auf Einstellungen. Nach einem
Klick auf Bearbeiten erscheint die boot.ini im Editor. Zum
dritten bietet das Systemkonfigurarionsprogram von Windows XP
Funktionen zum Bearbeiten der Einträge in der boot.ini an, darunter
auch einen praktischen, kleinen Test der Startpfade. Sie rufen das
Programm auf, indem Sie im Start- Menü unter Ausführen den den
Programmnamen msconfig eingeben. Wechseln Sie zum Register boot.ini.
Nachdem Sie Alle Startpfade überprüfen geklickt haben, meldet Ihnen
Windows, ob die angegebenen Pfade korrekt sind. Interessant ist das in
erster Linie bei Paralellinstallationen mit mehreren Windows
Versionen. Weiterhin
finden Sie in diesem Fenster Startoptionen, die sie den Starteinträgen
in der boot.ini hinzufügen können. Die meisten davon können Sie
auch über das Notfallmenü erreichen, einige darunter sind jedoch
lediglich über die boot.ini einstellbar. Die Optionen haben folgende
Bedeutung: /BOOTLOG
Mit Startprotokollierung /BASEVIDEO
Windows lädt die VGA Treiber /NOGUIBOOT
Unterdrückt beim Start die Anzeige des Windows Logos und anderer
Meldungen, zum Beispiel auch von Blue Screens. /SOS
Die Namen der geladenen Treiber werden während des Boot Vorgangs am
Bildschirm angezeigt. /SAFEBOOT:MINIMAL
/SOS /BOOTLOG /NOGUIBOOT Entspricht dem abgesicherten Modus im
Notfallmenü. /SAFEBOOT:NETWORK
/SOS /BOOTLOG /NOGUIBOOT Abgesicherter Modus mit Netzwerktreibern. /SAFEBOOT:MINIMAL(ALTERNATESHELL)
/SOS / BOOTLOG /NOGUIBOOT Abgesicherter Modus mit Eingabeaufforderung. /SAFEBOOT:DSREPAIR
/SOS Verzeichnisdienstwiederherstellung. Es
ist ist egal, ob Sie die vier zuletzt genannten Startoptionen in der
boot.ini einstellen oder das Notfallmenü verwenden. Der Unterschied
ist lediglich, daß sich der Startmodus über die boot.ini dauerhaft
verändern läßt, während das Menü immer wieder neu aufgerufen
werden muß. Einige
weiter Optionen sind über ein zweites Fenster erreichbar, das Sie mit
einem Klick auf Erweiterte Optionen öffnen: /MAXMEM=
Reduziert den zur Verfügung stehenden Arbeitsspeicher. /NUMPROC=
Reduziert in einem Multiprozessor System die Zahl der CPUs /PCILOCK
Diese Einstellung verhindert, daß Windows den Geräten am PCI- Bus
dynamisch Ressourcen zuweist. Stattdessen werden die vom BIOS
zugewiesenen Ressourcen verwendet. /DEBUG
Der Debugger wird sofort aktiviert. /DEBUGPORT=
Gibt den seriellen Anschluß an, über den Windows die Debug
Informationen an die anderen Computer sendet. /BAUDRATE=
Definiert die Übertragungsgeschwindigkeit, mit der der Debugger die
Daten sendet. /CHANNEL=
Ist als Debug Port die Firewire Schnittstelle 1394 eingestellt, wählen
Sie den Übertragungs- Kanal aus. Einige
weitere Optionen können Sie lediglich per Hand in die boot.ini
eintragen. Das Systemkonfigurationsprogramm bietet sie nicht an. /FASTDETECT
Verhindert die Suche nach einer Maus am seriellen Port. /CRASHDEBUG
Der Debugger wird aktiviert, sobald beim Laden des Kernels Fehler
auftreten. /NODEBUG
Der Debugger wird abgeschaltet. Wenn
Sie Änderungen an der boot.ini mit dem Systemkonfigurationsprogramm
vornehmen, sichert es zunächst die vorherige Version der Datei und
fordert anschließend einen Neustart von Windows. Danach meldet es
sich wieder mit dem geöffneten Register boot.ini. Wenn
Sie nun zum Register Allgemein wechseln, können Sie dort einstellen,
ob Windows die ursprüngliche oder die veränderte Version der
boot.ini verwenden soll.
|